Was ist eine Kinderkrone (Dr. Birte Habedank)

Häufiger kommen Kinder zu uns, wo man die Löcher direkt im Mund sieht – meistens aus dem Zahnzwischenraum heraus. Dann ist es so, dass diese Karies den Zahn schon von innen heraus ausgehöhlt hat. Da haben die Kinder auch Schmerzen. Milchzähne haben auch Nerven, die dann betroffenen sind. Dieser muss dann, damit wir den Zahn langfristig erhalten können, statt ihn rauszuziehen, behandelt werden.

Dadurch wird wie bei den Erwachsenen der obere Anteil porös; beim Kauen kann dann was wegbrechen. Zum Schutz dieses Zahnes, dass er später weiterhin gut benutzt werden kann, macht man so kleine Kinderkronen, die dann wie eine Kappe auf den Zahn aufgesetzt werden und ihnen schützen. Diese braucht später nicht extra zu entfernt zu werden, sondern fällt zusammen mit dem Zahn heraus. Es gibt ihn in Silber, man kann ihn auch verblenden lassen, muss aber aufpassen, denn diese Verblendung sind bei den Kindern ganz zart und halten meistens nicht so lange wie bei den Erwachsenen.
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Ab wann sollte man mit dem Kind zum Zahnarzt? (Dr. Birte Habedank)

Am besten ist, es mit einem Kind so früh wie möglich zum Zahnarzt zu gehen. Es gibt drei vorgeschriebene Voruntersuchungsabschnitte. Das ist es einmal vom sechsten bis zum achten Lebensmonat, einmal vom 16. bis zum 18. Lebensmonat und dann noch mal im 30. Lebensmonat.
Das liegt daran, dass man schon frühzeitig schaut, bevor Schäden entstehen und dass man die Kinder daran gewöhnt, dass Zahnarzt doch ein tolles Erlebnis sein kann. Es geht ja auch darum, nicht nur Karies zu verhindern oder Erkrankungen vorzeitig zu sehen, sondern auch frühzeitig Zahnfehlstellungen zu ergründen. Oder, dass die Kinder auch allein die Gewöhnung haben, falls mal was passiert. Kleine Kinder fallen mal hin – Zahnunfälle passieren häufig und da ist es wichtig, dass die Kinder dann schon wissen: ok, wir gehen zum Zahnarzt, das macht Spaß.

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Bei der Kontrolle in Kindergarten/Schule wurden Versiegelungen empfohlen. Ist das sinnvoll?

Wir schauen uns hier auch immer ganz genau – wie im Kindergarten oder in der Schule – die Rillen von den Zähnen an, die sogenannten Fissuren. Und gibt es dort Auffälligkeiten, sprich sind die vertieft, dann sind die Zähne einfach so gewachsen, dass es dort sehr tiefe Rillen gibt, wo man mit der Zahnbürste nicht ordnungsgemäß reinkommt. Sind sie verfärbt, ist das auch ein Zeichen, dass man diese Rillen nicht gut reinigen kann. Kann das Kind in der Motorik noch nicht das gut handeln und können die Eltern auch nicht gewährleisten so gut nachzuputzen, dann ist es auch wieder einen Faktor. Motorische Einschränkung – wie auch immer geartet- dass man dort die Rillen nicht wichtig reinigen kann, oder es steht eine Zahnspange ins Haus. Auch dort haben wir eine Beeinträchtigung der Mundhygiene.
Da macht es Sinn diese Oberflächenm diese Rillen mit einem Lack zu versiegeln. Es gibt verschiedene Methoden, wie man das machen kann.
Es gibt einfache Lacke. Es gibt aber auch Lacke, die sehr lange halten. Bei Versiegelungen sollte man immer aufpassen. Erstens nur machen, wenn es Sinn macht, wenn diese medizinischen Indikationen vorliegen und zweitens darauf achten, dass man ein sehr gutes Material nimmt.
Wir präferieren ein Material, das fest mit dem Zahn vernetzt, damit wir nicht die Gefahr haben, dass Kinder, wenn sie mal was Hartes kauen, dann einfachen Lacke ab platzen und Bakterien drunter wandern können und man züchtet sich eine versteckte Karies. Deswegen ist es sinnvoll ein Material zu nehmen, das fest mit dem Zahn vernetzt und das uns über viele Jahre diesen Schutz gewährleistet ohne, dass man sich dort eine versteckte Karies unter der Versiegelung züchtet, weil man diese sehr schlecht kontrollieren kann, wenn sie einmal auf den Zähnen ist.
Das kann man wirklich nur, wenn man sie mechanisch runternimmt. Bei diesen langhaltenden Materialien hat man einen ausreichenden Schutz bis ins Erwachsenenalter hinein. Man kann es aber auch schon ganz frühzeitig – schon bei den Milchzähnen machen.

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Mein Kind will seine Zähne nicht putzen, was kann ich tun? (Dr. Birte Habedank)

Da haben Sie ein Problem, das viele Eltern haben. Jeden Tag kommen Eltern zu mir und fragen mich: ‚er möchte oder sie möchte alleine putzen; es ist abends ein Geschrei; wir haben Sorgen, dass die Nachbarn die Polizei anrufen.‘
Ich kann sie beruhigen, das ist wirklich ganz normal. Es ist ganz typisch so im Alter von anderthalb bis zwei Jahren, je nach Willen des Kindes. Manch einer fängt schon ganz früh an, seinen eigenen Willen zu entwickeln. Das zeigt sich nicht nur beim Zähneputzen. Das kennen Sie wahrscheinlich: „alleine! Alleine! nein ich will, mein Wille!“
Dann ist es da eben so, dass man aufpassen sollte, dass man dort dem Willen gerade beim Zähneputzen nicht nachgibt. Es ist ja auch so, wenn das Kind auf die Straße läuft und sagt ‚ja, ich will jetzt aber zum Süßigkeitenladen gegenüber‘ würden Sie es auch festhalten zum Schutz des Kindes.
Ähnlich ist es zu sehen beim Zähneputzen. Sie traumatisieren das Kind nicht dadurch, dass Sie es kurz halten. Es ist nicht schlimm. Es ist eine Phase, die wird vorübergehen, da kann ich Sie beruhigen. Es ist immer so nach Willen des Kindes wie lange es dauert, aber es wird vorübergehen. Man muss dort nur wirklich konsequent bleiben, ähnlich ist es ja auch beim Haare waschen oder beim Popo waschen. Das ist ja auch total unspannend. Ebenso auch das Zähneputzen. Trotzdem am Ball bleiben! Ich finde es immer ganz gut, wenn man alleine ist, dass man das Kind doch in den Arm nimmt, soweit es geht. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Da ist wieder mein Freund die elektrische Zahnbürste sehr hilfreich. Wenn man zu zweit ist, dann hat man den Vorteil, dass man dann das Kind in Hoppereiter Stellung nehmen kann und dann nach hinten zu dem Partner in den Schoß fallen lässt. Dann kann man es hier ein wenig streicheln, ein wenig mit dem Kind spielen. Man kann kleine Reime aufsagen oder Zahnputzlieder singen und der Partner kann dann von der anderen Seite von oben am besten auf der Couch dann die Zähne auch schön erreichen, einsehen und putzen. Dann geht es etwas schneller.

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Mein Kind knirscht mit den Zähnen, was kann ich tun? (Dr. Birte Habedank)

Diese Frage hab ich häufiger. Ich kann sie beruhigen, 80% der Kinder knirschen mit den Zähnen, meistens nachts, sodass die Eltern meist nicht schlafen können. Das ist richtig laut. Es kann daran liegen: Die Zähne unterhalb der Milchzähne, man sieht das hier in dem Modell, die wachsen. Und der ganze Knochen, der ganze Kiefer wächst. Dieses Wachstum braucht gewisse Vorgänge. Diese ganzen Substanzen, die dafür notwendig sind, die werden heran transportiert durch eine gute Durchblutung. Und wie holt man sich eine gute Durchblutung? Mit viel Bewegung.
Das ist es eigentlich Wachstum. Knirschen ist Wachstum bei den Kindern, ganz normal. Man sollte jedoch dann mal zur Kontrolle zum Zahnarzt gehen, denn es kann durchaus sein, dass diese Zähne sich zu stark abnutzen durch die Knirscherei. Auch gerade wenn die Kinder deswegen schlecht schlafen oder bisschen Schmerzen haben, dann kann man was dagegen tun. Man darf nicht bei Kindern eine feste Knirschschiene machen wie bei den Erwachsenen. Meistens lässt man sie so knirschen. Wenn es aber doch zu doll ist, kann man ganz weiche, extra für Kinder angefertigte Schienen nehmen, die sehr beweglich sind. Die können die Kinder dann nachts auf die Zähne aufbringen und dann haben sie einen ausreichenden Schutz. Die sind ganz weich und gummiartig, dass sie die Zähne drauf bewegen können, das ganze abnutzen können, dass man nicht mehr diese Knirscheffekte hat und die uns das Wachstum aber auch nicht aufhalten.

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Sind Röntgenaufnahmen schädlich für Kinder und müssen die unbedingt sein? (Dr. Birte Habedank)

Röntgenaufnahmen wird man auch bei Kindern nur nach strenger medizinischer Indikation stellen. Sprich ein Zahn ist gebrochen oder kariös oder wir haben den Verdacht auf noch mehr Karies.
Und da ist es wichtig, dass wir schauen, wie viel von dem Zahn betroffen ist, ob vielleicht was von dem Zahn abgebrochen ist. Das kann passieren bei Stürzen. Und dann muss ich für meine Therapie, die zum Teil ja auch sehr aufwändig sein kann, eine entsprechende Planungen machen.
Ähnlich wie beim Kind, das sich die Hand gebrochen hat: Da wird man auch nicht sagen: ‚Wir schienen mal so pi mal Daumen, wissen nicht genau welche Knochen betroffen sind.‘
Genauso ist das mit Milchzähnen zu sehen und auch mit bleibenden Zähnen. Man muss da schauen, was haben wir vor uns, wie machen wir das am Besten, um die beste Qualität liefern zu können.
Ich kann Sie beruhigen. Heutzutage ist es so: Durch das digitale Röntgen haben wir eine sehr viel geringere Strahlenbelastung als in den Jahren davor und wenn sie z.B. von Berlin nach München fliegen haben Sie eine höhere Strahlenbelastung durch die Höhenstrahlung als ein einzelnes Röntgenbild.

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Soll man bei Kindern Mundspüllösung nehmen? (Dr. Birte Habedank)

Die Frage kommt häufiger. Soll man wirklich schon mit Mundspüllösung anfangen? Man sieht es, wenn man in die Drogerie geht. Da gibt es ganz viele Angebote auch schon für Kinder. Ich kann dazu sagen, es ersetzt leider nicht die Zahnbürste und die Zahnseide. Das liegt daran, dass die Bakterien Klebefasern haben. Die halten sich richtig an den Zähnen fest und dann ist es denen komplett egal ob man denen den Rücken duscht mit Wasser, mit Mundspüllösungen oder sonst noch was. Man muss sie mechanische entfernen. Zahnbürste, Zahnseide das zusammen ist die ideale Kombination.

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Sollen Kinder schon zur Prophylaxe? (Dr. Birte Habedank)

Es ist sinnvoll mit den Kindern auch so früh wie möglich Prophylaxe wenigstens zu üben. Die ganz kleinen Kinder ab zwei, drei, da fangen wir wirklich auch schon an, mit den Kindern wie eine Art Doktor Schule, zu zeigen, wo kommt das Wasser raus, das ist dann unsere Glitzerdusche. Was macht der kleine Staubsauger da? Der heißt Schlürfi. Was kann denn der alles machen, der mag so gerne Spucke trinken. Und was sind das alles für Geräte? Dass die Kinder das langsam, spielerisch kennenlernen, auch wenn man vielleicht noch nicht beim ersten Mal eine professionelle Prophylaxe hin bekommt, aber es geht dann auch so bisschen um die Übung. Und dann geht es natürlich auch darum zu lernen, was brauche ich zur Zahnpflege, die eigenen Zahnpflegeprodukte mal mitbringen. Zusammen schauen, benutze ich das richtig oder kann ich noch was viel besser machen. Was kann man noch dazu nehmen; manchmal gehört Zahnseide auch schon ganz früh dazu und da ist es wichtig, dass man sagt also so früh wie möglich.
Ab dem zweitesn, dritten Lebensjahr macht es dann meistens schon Sinn auch mit der Prophylaxe anzufangen.

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Unser Kind hat einen Wackelzahn und der neue Zahn ist auch schon dahinter, was kann ich tun?

Unser Kind hat einen Wackelzahn und der Neue ist auch schon dahinter, muss ich irgendwas tun?
Ach das passiert häufig. Am Anfang trauen sich die Kinder noch nicht so, die Zähne zu wackeln.
Der neue Zahn wächst und die Wurzeln von dem Milchzahn wird in aller Regel aufgelöst. Nun hat das aber der ein oder andere Zahn eiliger als das Kind wackeln kann, es muss immer so ein bisschen nachhelfen. Und dann suchen die neuen Zähne sich ihren eigenen Weg. Treten von innen durch, meistens hinter den Milchzähnen und dann muss man mal einmal kurz zum Zahnarzt kommen und gucken lassen, ob der schon gut wackelt. Dann kann das Kind es schaffen, weiterhin gut zu wackeln als Hausaufgabe. Oder der sitzt ganz fest, weil der andere sich mit verkantet hat und dann müssen wir ein bisschen nachhelfen. Es ist aber in aller Regel kein Problem und wenn man das einmal geübt hat, dann kann man das für die nächsten Zähne.

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