Fersensporn – Was ist das und was kann man dagegen tun? (Dr. Wolfgang Klauser)
Was ist ein Fersensporn und was kann man dagegen tun? Patienten mit einem Fersensporn klagen im allgemeinen über Schmerzen innenseitig an der Ferse und zwar im Bereich der Fußsohle. Dort können sie immer einen sehr starken Druckschmerz auslösen, direkt über der Sehne selbst, die sich dort befindet. Früher hat man immer gedacht in diesem Bereich, wo die Sehne an dem Knochen ansetzt, dass dort eine Verknöcherung existiert.
Gibt es bestimmte Risikofaktoren, die Fußschmerzen auslösen und fördern können?
Gibt es gewisse Risikofaktoren, die Fußschmerzen auslösen und fördern können? Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die Fußschmerzen auslösen können, z.B. zählt sicherlich dazu das Übergewicht, aber auch das Risiko, dass wir das falsche Schuhwerk tragen. In unserer Zivilisation ist es häufig so, dass wir häufiger mal hochhackige Schuhe tragen, was das weibliche Geschlecht zumindest betrifft und da muss man ganz deutlich sagen, dass das eigentlich keine normale Belastung des Fußes darstellt.
Senk-Spreizfuß – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? (Dr. Wolfgang Klauser)
Dr. Wolfgang Klauser:
Senk-Spreizfuß – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Beim Senk-Spreizfuß kommt es häufig zu einer Abflachung des Fußlängsgewölbes verbunden damit zu einer Abflachung des Vorfußquergelenkes.
Das heißt dieses Längsgewölbe sackt ab und es kommt zu einer Verbreiterung dieses Quergewölbes. Der Fuß wird an sich im Vorfußbereich breiter. Die Ursachen hierfür können mannigfaltig sein. Sie können zum Beispiel angeboren sein. Sie können aber dadurch bedingt sein, dass der Patient übergewichtig ist und dass dann der Fuß einfach in seiner Statik überfordert ist. Im allgemeinen würden wir versuchen derartige Probleme konservativ zu behandeln. Wir würden versuchen eine Einlagenversorgung durchzuführen. Die Patienten klagen häufig über ein Engegefühl beim Tragen von Schuhen und es kommt zu einer schmerzhaften Entwicklung von Schwielen, die am inneren Anteil des Fußes, aber auch außenseitig aufgeführt sein können.
Wir würden versuchen durch die Einlagen eine entsprechende Unterstützung des Vorfußquergewölbes aber auch des Längsgewölbes des Fußes zu ermöglichen.
Wenn diese entsprechenden therapeutischen Maßnahmen versagen, müsste man sich darüber Gedanken machen, ob man versucht operativ eine Verschmächtigung des Fußes herbei zu führen. Häufig ist dieses Spreizfußdeformität vergesellschaftet mit Zehenfehlstellungen. Einem Auseinanderweichen des Mittelfußknochens 1 und Mittelfußknochens 5, also 1. und 5.. Man könnte sich überlegen, diese Mittelfußknochen umzustellen, um den Fuß dann in seinem Vorfußareal zu verschmächtigen.
Das würde einher gehen mit einer entsprechenden Korrektur der Zehenfehlstellungen, die dem Patienten Probleme bereiten.
Das wäre z.B. eine operative Maßnahme, die viele dieser Patienten benötigen, um dann wieder in normales Schuhwerk zu passen.
Riss der Achillessehne – Was muss getan werden? (Dr. Wolfgang Klauser)
Dr. Wolfgang Klauser:
Achillessehnenriss – Was muss getan werden?
Wenn die Achillessehne reißt, dann passiert das häufig im Rahmen eines sportlichen Ereignisses oder aber auch spontan. Das hat etwas damit zu tun, dass die Achillessehne häufig schon vorgeschädigt war und entzündliche Veränderungen aufgewiesen hat. Grundsätzlich ist die Therapie eines Achillessehnenrisses nach wie vor zwischen konservativer und operativer Therapie zu wählen.
Es gibt heute Verfechter einer konservativen Therapie, die versuchen den Unterschenkel ruhig zu stellen und die Sehne, die gerissen ist dadurch konservative Maßnahmen durch die Ruhigstellung zum Ausheilen zu bringen. Im allgemeinen wird aber die Mehrheit der Patienten operiert, wobei wir heute die Möglichkeit haben mit sehr kurzen Haarschnitten, sogenannt minimalinversiv zu operieren, um die gerissenen Sehnenbündel wieder aneinander anzunähen operativ. Das wird dann mit kräftigen Nähten durchgeführt und nur in sehr seltenen Fällen, z.B. bei chronischen Rissformen, wenn die Sehnenanteile, die gerissen sind, sehr weit voneinander entfernt haben, ist man dann aufgefordert richtig offen zu operieren und diese Sehnenbündel darzustellen und da zu versuchen diese Enden wieder miteinander zu verbinden.
Das sind häufig sehr aufwendige Operationen, die auch einer sehr sorgfältigen Nachbehandlung bedürfen, häufig eine Ruhigstellung über viele Wochen und eine sehr dosierte Krankengymnastik.
Knorpelschäden am Sprunggelenk – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? (Dr. Wolfgang Klauser)
Dr. Wolfgang Klauser:
Knorpelschäden am Sprunggelenk – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Die Knorpelschäden am Sprunggelenk können sehr vielfältig sein und auch sehr ausgeprägt oder auch nur sehr gering ausgeprägt. Im allgemeinen ist das ein sehr schwieriges Kapitel, weil wir auch dort davon ausgehen müssen, dass anatomisch gesehen der Knorpel am Sprunggelenk relativ stark belastet wird. Wir haben hier eine sehr kleine Gelenkfläche. Diese kleine Gelenkfläche hat dazu geführt, dass der Knorpel am Sprunggelenk sehr gesondert und sehr dick ausgearbeitet und ausgebildet ist. Wenn es dort zu Knorpelschäden kommt, dann ist es für uns relativ schwierig die zu reparieren. Grundsätzlich würde man auch hier versuchen zunächst mit konservativen Maßnahmen zu arbeiten, in der Art, dass man sagt, wir versuchen hier eine Ruhigstellung, um die entsprechenden Schäden, die dort auftreten können, vielleicht von ihren Symptomen her wieder etwas zu beruhigen. Im allgemeinen führt das aber meistens nicht zu einem dauerhaften Erfolg und letztendlich kommt es dann doch zur Operation, wobei es hier viele verschiedene Maßnahmen gibt, um letztendlich Knorpelschäden einigermaßen zu beheben, insofern das möglich ist.
Zum Einen gibt es da die Gelenkspiegelung, die uns die Möglichkeit gibt den Knorpelschaden zu begutachten und eventuell Bohrungen im Knorpel oder am Knorpel, der geschädigt ist, vorzunehmen, um dort eine Blutversorgung wieder auftreten zu lassen, die besser ist, so dass da so eine Art Ersatzknorpel auftritt. Dieser Knorpel ist im allgemeinen nicht so belastbar, wie der gesunde Knorpel, der einmal da gewesen ist. Wenn der Knorpeldefekt größer ist und auch tiefergehend, so dass auch der Knochen mit involviert ist, würde man allerdings dazu übergehen müssen über eine Knorpelverpflanzung zu sprechen. Das sind heute sehr moderne Techniken, da gibt es verschiedene Verfahren, wo wir versuchen mit körpereigenen Zellen zu arbeiten oder aber auch mit körpereigenen Plasmabestandteilen des Blutes, um dort einen Ersatzknorpel zu züchten. Der ist auch nicht so lange haltbar und so belastbar, wie der Knorpel, der mal dagewesen ist.
Hohlfuß – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? (Dr. Wolfgang Klauser)
Dr. Wolfgang Klauser:
Hohlfuß – Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Beim Hohlfuß handelt es sich um eine sehr komplizierte Deformität des Fußes, die sowohl den hinteren Anteil umfasst als auch den Vorfuß. Es kommt im allgemeinen zu einer Hochsprengung des Fußlängsgewölbes. Es gibt dafür verschiedene Ursachen. Zum einen kann es z.B. nervale Ursachen sein, also eine nervlich bedingte Erkrankung, die zu diesem Hohlfuß führt zum anderen ist es aber auch häufig so, dass es Menschen gibt, denen so etwas angeboren ist. Das ist dann konstitutionell, d.h. anlagebedingt. Grundsätzlich würde man auch hier versuchen zunächst mit konservativen Maßnahmen zu behandeln. Häufig in Form von Einlagen oder orthopädischen Schuhbettungen oder sogar einem richtigen Maßschuhwerk, den die Patienten dann tragen müssen.
Es gibt aber Patienten, die durch die Deformität sehr schmerzhafte Schwielen entwickeln und zwar auch streckseitig im Bereich der Vorfußregion aber auch im Bereich der Sohle und zwar in Höhe der Mittelfußköpfchen. Das führt dann dazu, dass die Patienten kommen , um eine entsprechende Entlastung bitten, die mit Maßschuhen nicht immer gewährleistet ist. In diesem Fall würde man die Korrektur dieser Deformität durchführen müssen. Das sind häufig sehr komplexe und sehr aufwendige Operationen, um da eine entsprechende Entlastung und Normalisierung der Fußform herbei zu führen.
Empfingundsstörungen und Schmerzen im Fuß – Welche möglichen Ursachen gibt es?
Dr. Wolfgang Klauser:
Empfindungsstörungen und Schmerzen im Fuß – Welche möglichen Ursachen gibt es?
Empfindungsstörungen am Fuß können durch eine Stoffwechselerkrankung verursacht werden, wie z.B. den Diabetis, die Erkrankung am Blutzucker. Das kann dazu führen, dass der Nervenstoffwechsel beeinträchtigt wird und dass dadurch Missempfindungsstörungen im Bereich des Fußes, vorwiegend erstmal im Bereich der Zehen aber auch im Bereich des Vorfußes auftreten können. Diese Missempfindungsstörungen können dann über die Knöchelregion weiter in den Unterschenkel hinauf wandern.
Es gibt aber auch Nerven am Fuß, die durch gewisse Engpässe beeinträchtigt werden, d.h. dass die dort im Bereich von ihrem natürlichen Verlauf durch Verwachsungen, durch Narbenbildungen, durch Entzündungen eingeengt werden können und dann dazu führen, dass sie Schmerzen verursachen. Da gibt es z.B. einen Nerven hinter dem Innenknöchel, der gerne dazu führt, dass wir einen sogenannten Tarsaltunnelschmerz erleiden, d.h. ein Schmerz, der ausstrahlt an die Fußsohle und auch dort mit Taubheitsgefühl ursächlich verknüpft ist. Es gibt auch das sogenannte Morton Neurom. Das ist ein schmerzhafter Nervenknoten zwischen den Mittelfußköpfchen. Dieser führt dazu, dass das einen elektrisierenden Schmerz verursacht, der in die Zehen ausstrahlt, die von diesem Nerven normaler Weise versorgt werden.
Nervenschmerzen am Fuß können aber auch z.B. von der Wirbelsäule oder auch vom Oberschenkel oder Unterschenkel herrühren, weil dort die Nerven verlaufen, die in den Fußzehen enden und dann wenn sie dort oben gereizt werden, Schmerz im Fuß verursachen können.
Krallenzehen – Wie entstehen sie und was kann man dagegen tun? (Dr. Wolfgang Klauser)
Dr. Wolfgang Klauser:
Wie entstehen Krallenzehen und was kann man dagegen tun?
Bei den Krallenzehen handelt es sich im allgemeinen um Fehlstellungen, die zu einem Einbeugen im Mittelgelenk der Zehen führen, verbunden damit ist dann häufig eine Überstreckung im Grundgelenk der Zehe. Wir haben eine Einbeugen im Bereich des Mittelgelenkes und dann kommt in diesem Gelenk, im Grundgelenk der Zehe zu einem
Höhertreten, so dass eine Kralle entsteht. Die führt dazu, dass der Patient beim Tragen vom Schuhwerk schmerzhafte Schwielen bekommt und zwar hier streckseitig über dem Mittelgelenk. Die Therapie ist im allgemeinen so, dass wir sehen müssen, ob der Patient mit dieser Fehlstellung der Zehen auch eine Fehlstellung des Fußes vergesellschaftet hat, d.h. wir müssten in dem Fall dann die Fehlstellung des Fußes korrigieren. Weiterführend müssten wir die fehlgeleiteten Sehnen, die vielleicht verkürzt sind, verbunden mit den Weichteilen, wie z.B. Gelenkkapsel aber den Sehnen, die streckseitig auf dem Rücken der Zehe laufen, zu korrigieren.
Bei der konservativen der Therapie der Krallenzehe würde man sich bemühen die verkürzten Weichteile, die Sehnen und auch die Gelenkkapseln, Bänder zum Beispiel durch zu Massagen aufzudehnen und wieder zu strecken, so dass die Zehe wieder in eine Streckung überführt werden kann. Es gibt die Möglichkeit auch entsprechende Einlagen und Polster zu tragen, die eingelegt werden können, so dass die schmerzhaften Schwielen zumindest abgepuffert werden können und die Schmerzen für den Patienten nicht ganz so stark sind. Weiterhin haben wir die Möglichkeit natürlich mit Einlagen zu arbeiten, um dem Patienten eine bessere Bettung der Zehen und auch des Fußgewölbes zu ermöglichen.
Hallux – Was ist das ? ( Dr. Wolfgang Klauser )
Was ist ein Hallux? Der Hallux ist nichts anderes als eine Abweichung der Großzehe im dreidimensionalen Raum. D.h. die Zehe weicht im Allgemeinen nach Außen hin ab und kann sich auch noch verdrehen und das führt dann dazu, dass der Fuß an sich breiter wird. Ein sogenannter Ballenauftritt und zwar in Höhe des ersten Mittelfußköpfchens und das zieht die Zehen dann übereinander.