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Hüftprothese: Welche Probleme können auftreten?
Dr. med. Martin Rinio:
Wir unterscheiden zwischen verschiedenen Problemen. Ein Teil kann durch den Verschleiß des Gelenkes entstehen, indem es beispielsweise zum Abrieb im Bereich der Pfanne kommt. Dieser Abrieb kann dafür verantwortlich sein, dass die Prothese auslockert und keinen festen Halt mehr im Knochen findet. Dann sollte sie auf jeden Fall getauscht werden.
Eine andere Gefahr besteht in der Infektion des Kunstgelenkes, das heißt Eiterherde im Körper, beispielsweise von einem vereiterten Weisheitszahn, können sich über die Blutbahn auf dem Gelenk niederschlagen und dort zur Infektion führen, was dann auch eine Operation nach sich zieht, um diese Infektion wieder zu beseitigen – und manchmal auch nur dadurch zu beseitigen ist, dass die Prothese komplett getauscht wird.
Ein drittes Problem kann sein, dass sich das Gelenk auskugelt. Dies entsteht dadurch, dass es zu einem Anschlag kommt, beispielsweise hier der Prothese am Pfannenrand bei extremer Beugung und Innendrehung des Beines oder bei extremer Streckung und Außendrehung des Beines. Hierdurch kann die Prothese, die ja letztendlich nur durch die Muskulatur geführt wird, wieder auseinander gerissen werden. Wir bezeichnen dies als Gelenkluxation. In diesem Fall ist es notwendig, das Gelenk wieder zusammenzufügen, wir nennen es Reponieren. Dies gelingt in aller Regel durch einfachen Zug am Bein, wobei der Patient eine Narkose erhält, damit die Muskulatur nicht dagegen spannt. Gelingt eine sogenannte geschlossene Reposition nicht, so bedarf es einer Operation, um die Prothesenelemente wieder zusammenzufügen. Danach gilt es die Ursache für die Luxation herauszufinden. Stellt es sich heraus, dass einzelne Prothesenelemente nicht optimal zueinander passen, so kann es notwendig sein, diese zu tauschen, damit es in der Folge nicht wieder zu einer Luxation kommt.
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