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Ich bekomme eine CT des Herzens — Warum wird das gemacht und wie läuft das ab?
Dr. med. Nidal Al-Saadi:
Die CT ist eine ganz neue und moderne Untersuchungsform, bei der wir sehr detaillierte und genaue Informationen vom Herzen und insbesondere der Herzkranzgefäße bekommen. Die Herzkranzgefäße versorgen das Herz mit Blut, und Herzdurchblutungsstörung ist ja einer der führenden Störungen des Herzens. Mit der Computertomografie können wir diese sehr gut abbilden. Wir erhalten des Weiteren Informationen über die Gefäßbeschaffenheit, ob bereits Verdickungen der Gefäßwände vorhanden sind oder bereits Verkalkungen erkennbar sind.
Die CT-Untersuchung basiert auf Röntgenstrahlen und diese müssen sehr gezielt und überlegt eingesetzt werden. Wir wiegen immer zwischen der Information, die wir aus dieser Untersuchung bekommen, und den Nutzen, den wir über eine größere Sicherheit über Ursachen für die vorhandenen Beschwerden erhalten, ab. Im Vorfeld entscheiden wir mit anderen Untersuchungen, ob ein CT wirklich notwendig ist.
Durch die Computertomografie erhalten wir hochaufgelöste Bilder des ganzen Körpers, in unserem Fall des Herzens. Damit wir die Aufnahmen detailliert wahrnehmen können, bekommen Sie von uns ein Kontrastmittel injiziert. Dadurch sind wir in der Lage, den Blutfluss in den Zellen der Gefäße zu beobachten und anhand der Einfärbung zu analysieren. Dieses Kontrastmittel wird Ihnen während der Untersuchung zu einem bestimmten Zeitpunkt über eine Vene durch eine Kanüle im Arm gespritzt.
Sie werden die Gabe des Kontrastmittels spüren, hierbei handelt es sich um ein leichtes Wärmegefühl, das sich im Körper ausbreitet und nach 20 Sekunden wieder verschwindet. Diese Reaktionen sind völlig normal und nicht weiter beachtenswert.
Um sicher zu stellen, dass wir scharfe Bilder bekommen, werden Sie von uns über Kopfhörer Atemkommandos bekommen. Sie werden einatmen, halten die Luft an und erhalten währenddessen das Kontrastmittel. Nach fünf bis sieben Sekunden sind die Aufnahmen beendet und Sie können normal weiteratmen. Wichtig ist, dass Sie sich in dieser Phase keinesfalls bewegen, auch Schlucken sollten Sie vermeiden, denn schon dies kann zu einer kleinen Bewegung des Herzens führen und die Aufnahmen sind unbrauchbar. Das sind die wesentlichen Dinge, die Sie bei der Untersuchung wahrnehmen.
Wir müssen jedoch im Vorfeld eine weitere Vorbereitung beachten. Damit die Gefäße möglichst weit geöffnet sind, bekommen Sie von uns Nitrospray, ein Mittel, welches bei Patienten mit Durchblutungsstörungen verschrieben wird, unter die Zunge gesprüht. Sie erhalten es, damit die Gefäße geweitet werden und mehr Kontrastmittel durch die Gefäße fließen kann und uns somit ein besseres Bild vermitteln kann.
Es schmeckt nach Pfefferminz und ist leicht frisch. Nach fünf bis zehn Minuten ist die Wirkung wieder verschwunden, das heißt in dieser Zeit werden wir unsere Aufnahmen machen. Bei Empfindlichen Menschen kann es durch die Gefäßerweiterung im Körper zu Kopfschmerzen kommen. Dies ist jedoch eine völlig unbedenkliche Reaktion und kann gegebenenfalls auch mit einer Kopfschmerztablette beseitigt werden. Sie werden auch noch ein EKG bekommen, welches wir an Ihrem Brustkorb anlegen. Falls Ihnen kalt werden sollte, bekommen Sie natürlich eine Decke.
Wenn wir über medizinische Untersuchungen reden, dann nicht nur über den Nutzen, sondern wir machen uns auch über die Nebenwirkungen Gedanken. Bei dieser Untersuchung sind es in erster Linie die Röntgenstrahlen und zum anderen die Kontrastmittel, die auf Ihren Körper einwirken.
Das Kontrastmittel wird durch das Blut in alle Organe transportiert und kann dementsprechend auch zu bestimmten Reaktionen in Körper führen. Bei empfindlichen und zu Allergien neigenden Menschen, kann es zu einer allergischen Reaktion auf das Röntgenkontrastmittel kommen. Wir beobachten während der Untersuchung jedoch jegliche Veränderungen im Körper und falls Sie eine ungewöhnliche Veränderung in Ihrem Körper spüren, können Sie uns dies zu jedem Zeitpunkt mitteilen.
Darüber hinaus bleibt zu erwähnen, dass diese Kontrastmittel sehr jodhaltig sind. Jod wird in der Schilddrüse aufgenommen, diese produziert Schilddrüsenhormone, worüber sie den Stoffwechsel/Grundstoffwechsel in unserem Körper reguliert. Falls Ihre Schilddrüse eine Vorstörung aufweist und es zu einer verstärkten Jodaufnahme kommt, kann es zu einer Überproduktion des Schilddrüsenhormons, das heißt zu einer Überfunktion der Schilddrüse führen. Um dieses Auszuschließen werden wir im Vorfeld durch eine Blutabnahme Ihre Schilddrüsenfunktion überprüfen.
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