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Wie ändert sich mein Leben mit einem Stent?
Dr. med. Dierk Moyzes:
Wir unterscheiden zwei Sorten von Stents, die unbeschichteten und die beschichteten. Bei unbeschichteten Stents muss beachtet werden, dass man unbedingt für vier Wochen nach dem Einsetzen eine doppelte Blutverdünnung mit ASS100 und Clopidogrel oder Prasugrel, das sind bestimmte Blutverdünnungsmedikamente, die auf den Blutplättchen wirken, einnehmen muss. Darunter ist die Blutungsneigung deutlich erhöht, das heißt man sollte größere körperliche Belastungen, Gewichte tragen und größere sportliche Aktivitäten nicht eingehen.
Und bei den beschichteten Stents muss beachtet werden, dass die doppelte Blutverdünnung mit ASS und Clopidogrel oder auch Prasugrel, das sind beides Medikamente, die auf die Blutplättchen wirken, auf 12 Monate verlängert wird. Die Blutungsneigung ist somit für 12 Monate deutlich erhöht, was bedeutet, dass Sie Extremsportarten meiden sollten, die mit einem erhöhten Verletzungsrisiko verbunden sind. Selbstverständlich ist auch schon in dieser Phase, nach Einsetzen des Stents, Sporttreiben gut. Man würde so vorgehen, dass man nach circa 6 Wochen einen Belastungstest/ Ergometrie durchführt und im Anschluss mit Ihnen einen Sport oder Ausdauersport bespricht, den Sie zum Kardiotraining benutzen können.
Ich werde oft gefragt, ob man mit Stents reisen könne? Das ist selbstverständlich möglich, denn der Stent ist fest im Herzkranzgefäß implantiert und es besteht keine Gefahr, dass Sie am Flughafen an der Magnetschwelle der Körperkontrolle aufgehalten werden. Der Stent löst auch keinen Alarm aus, Sie brauchen auch keinen besonderen Ausweis zeigen, im Gegensatz zu einem Herzschrittmacher- oder Defibrillator-Patienten. Sie sind weiterhin in der Lage eine MRT-Diagnostik zu bekommen, das heißt in einem großen Magnetfeld wird der Stent seine Form behalten, an dem Ort bleiben, wo er eingesetzt wurde und wird keine weiteren Gefahren auslösen.
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